Steckbrief Dachs
Der Dachs (Meles meles) ist ein mittelgroßes Säugetier aus der Familie der Marder (Mustelidae). Er zählt zu den bekanntesten Wildtieren Europas und ist leicht an seinem kräftigen, gedrungenen Körperbau und seinem charakteristischen schwarz-weißen Gesichtsmuster zu erkennen. Dachse können bis zu 90 cm lang werden, wobei ihr Schwanz etwa 15 cm ausmacht, und erreichen ein Gewicht von 10 bis 15 Kilogramm, abhängig von Jahreszeit und Region. Ihr dichtes, graues Fell bietet Schutz vor Kälte und ist an die wechselnden klimatischen Bedingungen ihres Lebensraums angepasst.
Der Dachs lebt bevorzugt in Wäldern, Heckenlandschaften und hügeligen Gebieten, wo er sich in selbst gegrabenen, unterirdischen Bauten niederlässt. Diese sogenannten "Dachsburgen" können mehrere Ein- und Ausgänge sowie weit verzweigte Tunnel- und Kammerstrukturen aufweisen, die über Generationen hinweg genutzt und erweitert werden. Dachse sind vor allem dämmerungs- und nachtaktiv. Sie ernähren sich als Allesfresser von Würmern, Insekten, kleinen Wirbeltieren, Früchten, Beeren und Wurzeln. Ihre Vielseitigkeit in der Nahrungssuche macht sie sehr anpassungsfähig.
In der Regel leben Dachse in kleinen Familiengruppen, bestehend aus einem Elternpaar und deren Nachkommen. Während der Paarungszeit, die meist zwischen Februar und Mai liegt, zeigen sie ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Weibliche Dachse gebären nach einer Tragzeit von etwa sieben Wochen durchschnittlich zwei bis fünf Junge, die zunächst blind und hilflos sind.
Der Dachs gilt in Deutschland als geschützt und spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem, da er zur Kontrolle von Insektenpopulationen beiträgt und durch seine Grabtätigkeit den Boden auflockert. Dennoch ist er durch Lebensraumverlust und den Straßenverkehr gefährdet. Naturschutzmaßnahmen wie der Erhalt von Wäldern und Hecken sowie der Bau von Wildtierübergängen sind essenziell, um den Bestand der Dachse langfristig zu sichern.